Vom 27. bis 30. März startete Lias Erbersdobler auf der Kartstrecke in Mariembourg (Belgien) beim ersten Lauf der IAME Series Benelux. Für Lias war es die erste Rennveranstaltung in einem Junior-Kart und das erste Mal auf dieser Strecke überhaupt. Mit über 70 Junioren war die Junior-Klasse sehr gut besetzt.
Viele seiner Konkurrenten verfügen über langjährige und internationale Erfahrung, außerdem ist ihnen die Strecke bestens bekannt. Eine gewisse Aufregung war also vorprogrammiert, Lias Erbersdobler wusste, dass es sehr hart werden würde. Der Mittwoch war ein reiner Trainingstag, bei sehr wechselhaften Wetterbedingungen ging es sieben Mal à ca. 12 Minuten auf die Strecke, die durchaus anspruchsvoll ist. Vor allem bei nassen Bedingungen gibt es Streckenabschnitte, wo man keine Regenlinie fährt, sondern sich in die Curbs einhängt. Kennt man die Strecke, klappt das in der Regel sehr gut. Kennt man die Strecke jedoch nicht, klappt das nicht immer.
Dann ist diese Linie langsamer. Die wechselnden Wetterkapriolen erschwerten das Finden eines guten Setups, da ständig zwischen Trocken- und Regensetup gewechselt werden musste. Am Donnerstag folgten dann noch einmal fünf Trainingseinheiten, die in ausgelosten Gruppen stattfanden. Lias Erbersdobler wurde – ob gut oder schlecht – der schnelleren Gruppe zugelost. Die wechselnden Wetterbedingungen hielten an, was das Fahren wirklich herausfordernd gestaltete. Trotz all dieser widrigen Umstände schlug sich Lias gut.
Am Freitag absolvierte er zunächst drei Trainingssessions à jeweils 10 Minuten. Das offizielle Training, in dem alle Fahrer mit Transponder fahren mussten, beendete er auf P20. Drei Zehntel fehlten ihm auf die Top 10, womit er vor den erwähnten Umständen und der Tatsache, dass es sich um die schnellere Gruppe handelte, sehr zufrieden war. Das Qualifying dauert nur fünf Minuten. Seine besten Rundenzeiten fuhr Lias in allen Trainings meist zwischen der achten und zehnten Runde. Als Lernprozess ist ein kurzes Qualifying super, da man so lernt, nach kurzem Aufwärmen der Reifen eine schnelle Runde hinzulegen.
Es bedarf aber auch einer gewissen Erfahrung. Lias Erbersdobler landete auf P24, was hinter seinen Möglichkeiten lag, womit er aber dennoch zufrieden war. Nach dem Qualifying folgte noch ein Heat. In der Serie wird deutlich „härter“ gefahren als in Deutschland: Schieben, anklopfen, rausdrängen etc. ist an der Tagesordnung. Aus unerklärlichen Gründen wurde der Start abgebrochen (Red Flag), alle Fahrer mussten sich noch einmal am Start aufstellen. Nach zehn Minuten ging es dann wieder los. Nach einem harten Rennen über zehn Minuten plus eine Runde mit kaum Sicht wegen des Regens landete Lias Erbersdobler am Ende auf Grund einer 5s-Strafe wegen Front Fairing auf P32. Sein erstes Rennen im Junior war damit absolviert.
Am Samstag folgten nach einem Warm Up im Regen (P27) noch zwei Heats sowie das Finale. Im ersten Heat des Tages fiel er auf P30 zurück wegen einer 10s-Strafe (5s-Strafe leaving corridor und 5s-Strafe wegen front fairing). Im zweiten Heat landete der Junior der Privaten Renngemeinschaft Spandau e.V. im ADAC dann straffrei auf P25. Für das A-Finale reichte es damit leider nicht, für das B-Finale schon. Dort startete er auf P30 bei erneut tückischen Bedingungen. Nach reichlich Regen trocknete die Ideallinie nach und nach ab, der Teamchef ordnete Slicks an. Dies war herausfordernd, da nur ca. 1m trocken war, rechts und links war es noch nass. Auf Grund des Regens war es auch kalt, so dass man die Reifen kaum auf Temperatur bekommen konnte. Los ging es also, nach 14 Minuten und einer Runde beendete Lias das B-Finale straffrei auf P15. Er hat sehr viel lernen können und weiß, woran er nun arbeiten muss. Die Pace passt, er muss diese jetzt in den Rennen umsetzen.
Mit dem Ergebnis ist Lias Erbersdobler zufrieden – starke international erfahrene Teilnehmer, eine ihm unbekannte Strecke, ruppige Fahrweisen, sehr wechselhafte Wetterbedingungen – das ist eine Herausforderung. Er sammelte in seinem ersten Junior-Rennen also viele Erfahrungen, technischer, physisch-mentaler und menschlicher Art.
Text: PRS-Presse
Fotos: Archiv-Erbersdobler